Der Ton ist bekanntlich ebenso wichtig beim Filmen wie das Bild, wenn nicht sogar noch wichtiger. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten um den Ton mit einem passenden iPhone Mikrofon aufzunehmen. In diesem Tutorial stellen wir euch die 5 gängigsten Weg vor, um einen optimalen Filmton beim Filmen mit deinem iPhone zu erhalten.
Möglichkeit 1: Externes iPhone Mikrofon zum Aufstecken
Hierzu verwendet ihr eine iPhone Halterung mit einem integrierten Blitzfuss Adapter, z.B. den beliebten FocusGrip samt Mini-Stativ. Das Aufsatz-Mikrofon für´s iPhone, z.B. ein Rode VideoMic, lässt sich dann ganz einfach am iPhone installieren und mittels eines Spezialkabels (TRRS-TRS Adapterkabel) und einem entsprechenden Apple Lightning-Audio Adapterkabel installieren.
Den Tonpegel könnt ihr dann am besten direkt am iPhone mit einer speziellen App für Filmemacher (FiLMiC Pro) individuell aussteuern.
Wenn ihr z.B. mit einem 3-Achsen-Gimbal filmt, könnt ihr das externe iPhone Mikrofon auch dort mittels einer optional erhältlichen Anschraubplatte am Griff installieren.
Mit einem Aufsatz iPhone Mikrofon habt ihr die Möglichkeit den Ton in unmittelbarer Nähe sehr gerichtet einzufangen. Weit links und rechts liegende Störgeräusche werden weitestgehend eliminiert, allerdings sollte der Sprecher keinen allzugroßen Abstand vom Mikrofon haben. Ist er weiter als 1 Meter entfernt mischen sich zunehmend Störgeräusche in euren Ton und diese Art um einen optimalen Filmton aufzunehmen eignet sich nicht mehr für eure Projekte.
Ganz wichtig, bei Außenaufnahmen solltet ihr unbedingt einen Windschutz für euer Mikro verwenden, da sonst euer Ton, selbst von schwachen Winden, komplett ruiniert werden kann.
Möglichkeit 2: Lavalier Mikrofon zum Anstecken
Gerade wenn es um Interviews oder eine Moderation geht eignet sich ein sogenanntes Lavalier Mikrofon perfekt zum Einfangen eines hervorragenden Filmtons.
Das Mikrofon wird über ein Kabel mit einer am Körper versteckten Sendeeinheit verbunden und der Ton gelangt dann kabellos direkt zum am iPhone befestigten Empfänger. Ihr könnt euch hier wesentlich weiter weg von der iPhone Kamera bewegen oder einfach durch den Raum gehen und der Ton bleibt immer gleich gut. Auch werden Störgeräusche im Umfeld bestmöglich eliminiert (je nach Qualität des verwendeten Lavalier Mikrofons). Für Dialoge in Kurzfilmen ist diese Art der Tonaufnahme nicht geeignet, da das Ansteckmikro störend im Bild wirk, für Interviews oder Moderationen ist es doch die perfekte Art um einen guten Ton aufzunehmen.
Möglichkeit 3: Tonangel verwenden
In professionellen Filmproduktionen ist es die Standard-Möglichkeit um den perfekten Filmton aufzunehmen, das Verwenden einer Tonangel. Das Mikrofon (in der Regel ein gutes Richtmikrofon wie z.B. das Rode NTG-3 oder ein Sennheiser MKH-416 bzw. MKE 600) wird am Ende einer Auslegerstange (der sogenannte BoomPole) aufgesteckt und der Ton gelangt über ein langes Kabel in ein Aufnahmegerät des sogenannten Tonmanns.
Natürlich ist diese Art der Tonaufnahme etwas komplizierter, zumal man hierfür einen zweiten Mann benötigt. Außerdem wird der Ton nicht direkt in eurem iPhone zusammen mit der Bildspur aufgenommen, sondern in einem separaten Aufnahmegerät auf einer extra Tonspur. Diese Tonspur muss dann in der Postproduktion wieder mit dem Bild synchronisiert werden.
Dazu verwendet man am Filmset die sogeannte Tonklappe. Am Anfang oder (besser) am Ende einer Filmsequenz wird die Tonklappe einmal angeschlagen und damit wird die spätere Synchronisation beider Spuren erleichtert.
Die Tonangel Mikrofon benötigen in der Regel eine externe Phantom Power, diese wird vom Aufnahmegerät (in unsrem Fall ein ZOOM H4n Recorder), der der Tonmann trägt, entsprechend bereitgestellt.
Möglichkeit 4: Internes iPhone Mikrofon verwenden
Von dieser Art der Tonaufnahme möchte ich euch direkt komplett abraten. Der Ton klingt umprofessionell, es sind viele Störgeräusche zu hören und der schlechte Ton zieht die gesamte Qualität eures Videos nach unten. Finger weg!
Möglichkeit 5: Studio Mikrofon
Ideal zum Nachvertonen oder für Moderationen aller Art (z.B. auch Podcasts) eignet sich ein sogenanntes Studio-Mikrofon welches per XLR-Kabel über einen Konverter direkt an Euren Computer oder das iPhone angeschlossen werden kann. Ich verwende diese Art der Tonaufnahme vor allem für die Nachvertonung meiner Beiträge. Ein Popschutz der direkt vor dem Mikrofon angebracht ist verbindet besonders harte Tonausschläge, z.B. beim gesprochenen „P“. Der Ton bei dieser Art der Aufnahme ist sehr gerichtet, sehr klar und wirkt direkt professionell.
Schaut euch den Video-Beitrag zu diesem Thema an, hier werden alle 5 Möglichkeiten zur Tonaufnahme mit dem passenden iPhone Mikrofon detailliert erklärt. Noch viele weitere Video-Tutorials rund ums Thema Filmemachen findet ihr hier auf meiner Seite und natürlich in meinem YouTube Kanal. Vielen Dank für´s Lesen und Zuschauen!
Werner Zander
11. Januar 2022 - 14:21Habe mir auch auf eines der YouTube Filme mir die App FiLMiC Pro gekauft, als Mikro verwende ich eine Funkstrecke mit 2 Sendern. Allerdings habe ich das Problem dass es nur eine Mono Aufzeichnung ist, also beide Spuren auf einem Kanal gebündelt wird. Die Funkstrecke kann es zwar, aber das iPhone nimmt vermutlich nur Mono auf…. Im Schnittprogramm ist es aber dann wiederum komisch dass der Ton nur von einer Seite kommt ich den Ton manuell auf umstellen muss
daniel.hoenke@icloud.com
29. März 2019 - 19:57Ich hab mir das Rode Video MIC gekauft& die empfohlene App. Habe aber nicht das Gefühl, dass ich das Mikro in der App ansteuern kann. Kann hier lediglich unter „vorne“, „hinten“ & „unten“ entscheiden.
Sicher, dass die App das mic erkennt?
Rainer Wolf
30. März 2019 - 9:41Doch das Mikro lässt sich mit der App problemlos ansteuern, wichtig ist natürlich das Du das Mikro mit einem entsprechenden TRS-TRRS Adapterkabel mit deinem Smartphone verbunden hast. Dann sollte es keine Probleme geben.
Hermann
31. Oktober 2021 - 0:11leider taucht kein Mikro in IPHONE 11 auf, trotz TRS-TRRS adapter.
Auswahl ist: Iphone Mic (Stereo), Iphone Mic (Hinten) und Iphone Mic (Vorne). Nutze Rode Video MIC Universal und die Filmic Pro