iPhone Filmlook Tutorial mit anamorphem Objektive und FiLMiC Pro App

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Unser neues Tutorial zum Thema „iPhone Filmlook mit anamorphen Objektiven und der App FiLMiC Pro“. Smartphone Kameras werden immer besser, besonders die der Apple Smartphones. Mit dem Apple iPhone, einem anamorphen Wechselobjektiv und der installierten App FiLMiC Pro könnt ihr schon fast filmen wie in Hollywood mit einem echtem Kinofilm Look in euren Filmen. Mit ein paar grundlegenden App-Einstellungen und ein paar wichtigen Dingen, die ihr bei der Filmerei mit einem Smartphone beachten solltet, erhaltet ihr erstaunliche Ergebnisse. In diesem Video-Tutorial dreht sich daher alles darum wie ihr den typischen Filmlook ganz einfach mit eurem iPhone erreichen könnt.

Um einen echten Filmlook in euren iPhone Videos zu erhalten kommt es vor allem auf zwei wesentliche Element an, erstens den Einsatz einer passenden Film-App (in unserem Falle ist dies die App FiLMiC Pro) sowie die Verwendung von Wechselobjektiven an der iPhone Linse (wir arbeiten heute mit einem anamorphen iPhone Objektiv).

FiLMiC Pro Filmlook Grundeinstellungen
Zunächst solltet ihr die App FiLMiC Pro auf eurem Smartphone installieren und hier die richtigen Grundeinstellungen für einen möglichst authentischen Filmlook wählen. Auch solltet ihr den möglichen In-App Kauf in FILMiC Pro tätigen für erweiterte FLAT- bzw. LOG-Bildprofile. Mit so einem flacheren Bildprofil habt ihr später in der Postproduktion wesentlich mehr Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Euer Bild hat viel mehr Dynamik und erlaubt eine bessere Farbkorrektur.

Bei der Aufnahme wirkt ein FLAT- oder LOG-Bildprofil zunächst sehr kontrastarm und flach. Der Vorteil ist hier aber, das wesentlich mehr Dynamikstufen (das sind die Übergänge zwischen den Dunkel- und Hellbereichen) in den Bildinformationen gespeichert werden. Das Bild sieht einfach später nach der Farbkorrektur (z.B. mittels eines LUT Filters bekannter Hersteller oder aber einem manuellen Color-Grading) viel detaillierter und satter aus.

Auflösung: 4K und FiLMiC Extreme
Filmt am besten in 4K, auch wenn ihr später euer Material nur in 1080 hochladen wollt. So könnt ihr verlustfrei ins Bild zoomen und habt selbst bei einem Teilausschnitt später immer noch eine ausreichend hohe Qualität. Filmt ihr direkt in 1080 und zoomt in der Post-Produktion (z.B. in Final Cut Pro X) rein hat euer Endmaterial keine 1080 Auflösung mehr. Filmt in 4K und ihr habt alle Freiheiten für die Nachbearbeitung! Wählt außerdem die Einstellung „FiLMiC Extreme“ für eine höhere Datenrate um noch mehr Bilddaten zu sammeln.

Bildrate: 25 fps
Typisch für deutsche Kinofilme ist eine Bildrate von 25 Bilder pro Sekunde (Frames per Second = fps). Daher solltet ihr im entsprechenden Einstellungs-Menü in der App FiLMiC Pro genau diesen Wert einstellen. Wenn ihr allerdings später eure Bilder in Zeitlupe abspielen lassen wollt, könnt ihr natürlich eine höhere Bildrate wählen von z.B. 50 fps. Dies würde euch erlauben den späteren Film in halber Geschwindigkeit ruckelfrei abzuspielen. Wenn ihr noch langsamere Zeitlupen Einstellungen wünscht, wählt einfach einen entsprechend höheren Wert (je nachdem was euer aktuelles iPhone leistungsmässig hier noch unterstützt).

Verschlusszeit: 2 x Bildrate (in der Regel 2 x 25)= 1/50
Bei der Belichtungszeit gilt die Faustregel: Verschlusszeit ist gleich zweimal die Bildrate. Das ist wichtig damit euer Film den typischen, bei Bewegungen leicht unscharfen Kino-Filmlook erhält. Würdet ihr eine höhere Verschlusszeit wählen werden die Bilder schnell ruckelig, alles wirkt nicht mehr so flüssig und das Bild hat einfach nicht mehr den typischen Filmlook, den ihr ja eigentlich haben wollt. Daher solltet ihr bei einer Bildrate von 25 fps eine Belichtung von 1/50 wählen. Bei 50 fps entsprechend 1/100. Bei steigender Bildrate wird die Verschlusszeit immer kürzer, d.h. bei einer Low Light Situation wird es damit immer schwieriger zu filmen. Zeitlupen im Dunklen bzw. Halbdunkeln sind mit einem Smartphone schwer realisierbar! Das zur Info. Wenn ihr bei strahlendem Sonnenschein filmt kann es ebenfalls zu Problemen bei einer exakten Belichtung geben, hier solltet ihr ggf. noch zusätzlich einen ND-Filter vor eurem iPhone Objektiv verwenden. Wie genau ein ND-Filter beim Filmen funktioniert und wozu man diesen braucht erzähl ich euch in Kürze in einem extra Video-Tutorial in meinem YouTube Kanal.

Stabilisierung des Bildes: Ausschalten
Wenn ihr mit einem iPhone Gimbal, einer Slider-Schiene oder einem anderen Smartphone Stabilisierungs-System arbeitet, solltet ihr die automatische Bildstabilisierung in jedem Fall ausschalten! Diese arbeitet kontraproduktiv gegen euer Stabilisierungs-System und erzeugt ein unschönes Wabbeln im Bild.

Weiterhin solltet ihr darauf achten, dass euer ISO Wert nicht zu hoch eingestellt wird, da sonst das Bild (besonders bei einer schwachen Lichtsituation) anfängt stark zu kreiseln. Wenn möglich wählt keinen ISO Wert über 22.

Ihr habt darüberhinaus noch weitere Einstellungsmöglichkeiten in der App FiLMiC Pro, die ich euch in meinem Video Tutorial erkläre. Dies sind aber die wichtigsten Einstellungen für den typischen Filmlook. Ihr seid jetzt fast startklar für euer erstes Filmlook-Filmprojekt. Es fehlt eigentlich nur noch ein professionelles Wechselobjektiv um dem ganzen die Krone aufzusetzen:

Anamorphe Objektive und wofür man diese braucht
Ihr kennt bestimmt den typischen „Michael Bay“ Blockbuster Look. Das sind diese epischen Bilder mit den für anamorphen Objektiven typischen linienförmigen Lens-Flares.

Mit einem anamorphen iPhone Objektiv könnt ihr diesen Look jetzt nachstellen. Euer Bild wird außerdem breiter und erhält mit einem Format von 2.40:1 fast schon den echten Cinemascope 2.39:1 Kino-Breitbild-Look.

Filmt ihr einfach so mit einem anamorphone Objektiv wirkt euer Bild sehr gestaucht. Dies liegt daran, das ihr ja mehr Bildbreite (dafür aber weniger Höhe) aufnehmt als mit der normalen iPhone Kamera. Dieses gilt es später wieder zu entzerren. Die Arbeit könnt ihr euch aber auch sparen. Die App FiLMiC Pro unterstützt von Haus aus in seinen Einstellungen schon den Einsatz von anamorphen Objektiven. Wenn ihr dies in den Grundeinstellungen wählt, habt ihr direkt in euren Aufnahmen das passende Bild ohne dies später in Final Cut Pro X oder Adobe Premiere entzerren zu müssen.

Anamorphe iPhone Objektive gibt es von diversen Herstellern, z.B. von Moment Lens, Moondog aber auch von Wolffilms. Auf arktis.de findet ihr eine komplette Übersicht aller anamorphone Wechselobjektive für Smartphones.

 

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