Externe Mikrofone für dein Smartphone

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Die beliebtesten Themen worüber Filmemacher sprechen sind in der Regel sehr Kamera lastig. Dabei wissen wir, dass zu einem guten Film nicht nur die Kamera und das Licht stimmig sein müssen – sondern auch der Ton. Der gute Ton macht nicht nur den (ersten) Eindruck aus, sondern hat einen großen Einfluss auf die akustische Atmosphäre eurer Werke. In diesem Sinne geht es in diesem Tutorial um externe Mikrofone. Wir geben euch praktische Tipps zur Wahl des richtigen externen Mikrofons für euer Smartphone um die Tonqualität eurer Videos deutlich besser zu machen. 

1. Aufsatzmikrofon 

Gerade die Smartphone Filmemacher unter uns werden an ihre Grenzen stoßen, wenn es darum geht mit dem einfachen internen Mikro zu arbeiten. Hierbei bietet sich für alle Smartphone User ein externes Aufsatzmikrofon an um bessere Tonqualität erzielen zu können.

Dazu braucht ihr eine passende Halterung mit einem Blitzfuss. Dieser ähnelt einer kleinen Schiene worauf ihr dann das Richtmikrofon aufschieben und befestigen könnt.

Der Blitzschuhadapter (Cold Shoe)

Sobald das Richtmikrofon befestigt ist, benötigt ihr ein notwendiges Adapter Kabel – das sogenannte TRS/TRRS Adapterkabel. Bevor diverse Fachbegriffe für allgemeine Verwirrung sorgen, hier eine kleine Erklärung: 

Bei dem Adapterkabel handelt es sich hierbei um einen einfachen Klinkenstecker, welcher das gewonnen Audiosignal passend zu eurem Smartphone überträgt. Ihr erkennt anhand der Abbildung einen dreipoligen (in schwarz mit 2 schwarzen Kerbungen zum Mikro) und einen vierpoligen Klinkenanschluss (in grau mit 3 Kerbungen zum iPhone ). Damit ein „einfaches“ Mikrosignal von dem Smartphone richtig empfangen wird, ist dieses Adapterkabel notwendig, andernfalls würde euer Smartphone das Mikro nicht erkennen.

Das TRS/TRRS Adapterkabel von Rode

Bei neueren iPhones wurde auf die Klinkenbuchse verzichtet. Entsprechend kann es sein, dass ihr einen sogenannten Apple Lightning auf 3,5‑mm-Kopfhöreranschluss Adapter benötigt. Sobald alles korrekt verbunden wurde seid ihr startklar. 

Richtmikrofone wirken, wie der Name schon sagt, zielgerichtet. Sie eigenen sich besonders gut für die Aufnahme einzelner Personen in lauter Umgebung, da sie besonders gut Störgeräusche filtern können. Die Aufnahmequalität ist daher wirklich sehr zufriedenstellend.

Nachteil eines Richtmikrofons ist es allerdings, dass man eingeschränkt in seiner Bewegung ist. Redet der Sprecher nicht direkt in das Mikro rein, wirkt der Schall nicht zentral in das Mikro und wird als Störgeräusch gefiltert. Die Konsequenz: Das Gesagte wirkt gedämpft und leise. Es gilt also frontal und nah am Mikro zu stehen.

Ein guter Tipp für Außenaufnahmen:

Jeder kennt das unangenehme Geräusch während eines Telefonates, sobald der Gesprächspartner sich in einer Windschneise befindet. Der Wind schallt mit voller Wucht gegen das Mikro und dem Hörenden fliegt alles in voller Lautstärke um die Ohren. 

Um der Sache entgegenzuwirken gibt es das sogenannte Windfell (engl. Dead Cat). Es dämpft die eintretenden Pfeifgeräusche sobald der Wind gegen das Mikro bläst und rettet euch so den Ton. 

Bereit für den Außeneinsatz: Das Windfell gibt uns akustische Deckung

2. Lavalier Mikrofon

Damit ihr während eurer Aufnahmen flexibel in eurer Bewegung seid, könnt ihr statt dem Richtmikrofon ein sogenanntes Lavaliermikrofon verwenden. Moderne Lavaliermikrofone bestehen aus dem eigentlichen Mikro zum Anstecken. Dabei wird das Mikro einfach ca. eine handbreite unter dem Kinn am Kragen befestigt.

Klein und effizient – das Lavalier Mikro

Der Klinkenanschluss des Mikros wird zu der Sendeeinheit geführt und angeschlossen. Die Sendeeinheit wird wiederum einfach in der Hosentasche verstaut. Achtet jedoch darauf, dass der Ansteckkopf des Kabels nicht geknickt wird, da es im schlimmsten Fall zu Störungen kommen kann.

Die Empfangseinheit wird (wie bei einem externen Richtmikrofon auch) mit dem Smartphone verbunden. Hier gibt es die Möglichkeit die Empfangseinheit über den Blitzfuss Adapter anzubringen. Auch hier braucht ihr für euer Smartphone das TRS/TRRS Adapterkabel um alles entsprechend mit eurem Smartphone verbinden zu können.

Die Empfangseinheit wird einfach an das Smartphone angeschlossen

Tipp zur Tonaufnahme mit dem Smartphone:

Nutzt am besten eine geeignete App, mit jener ihr auch in der Lage seid den Ton manuell zu pegeln. In unserem Fall nutzen wir die App FilmMic Pro. Diese eignet sich nicht nur eure Kameraeinstellungen manuell festzulegen, sondern bietet einen Tonbalken an um den Pegel vernünftig zu justieren.

Einstellung des Tonpegels mithilfe der App FilmMic Pro

Ebenfalls ist es immer sinnvoll eine Probeaufnahme noch vor Drehbeginn vorzunehmen. Achtet darauf eine realistische Sprechprobe als Test zu nutzen. Das klassische „Test Test – Eins, Zwo!“ ist ein recht gestellter Versuch. Bleibt also natürlich und realistisch. So vergewissert ihr euch, dass eine gute Aufnahme beim eigenen Sprachfluss herrscht.

3. Ton extern Angeln

Der Ton muss nicht immer direkt mit dem Smartphone oder der zuständigen Kamera aufgenommen werden. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit den Ton separat aufzunehmen. Hierbei bietet sich die klassische Tonangel an. 

Unser Tonmann mit der Tonangel

Die Tonaufnahme erfolgt mit einem externen Tonaufnahmegerät. In unserem Fall handelt es sich um das Zoom H4n. Der H4n von Zoom ist ein -Audiorekorder und besitzt zwei kombinierten XLR-TRS-Buchsen. Die XLR Buchse ist eine Anschlussmöglichkeit für professionelle Mikros. 

Das Tonaufnahmegerät ist startklar – Das H4n von Zoom

Mithilfe eines Boompole Monopod (einer ausziehbarenTeleskopstange) wird das Richtmikrofon befestigt. So erhaltet ihr gute Tonqualität, die ebenfalls bei Bewegung folgen kann, da ihr einen separaten Tonmann zur Seite stehen habt. Wichtig ist es darauf zu achten, dass das Richtmikro entsprechend zum jeweiligen Sprecher ausgerichtet ist.

Die separat aufgenommene Tonspur könnt ihr in der Postproduktion in eure Projekte mit einarbeiten. Allerdings solltet ihr euch Bewusstsein, dass eure Tonspur mit eurer Videospur synchronisiert werden muss. Ein Hilfsmittel, welches euch da aushelfen könnte wäre die klassische Filmklappe. Sie dient als akustisches und visuelles Startsignal. Visuell sieht man die Klappe aufschlagen, was euch einen guten visuellen Orientierungspunkt für die Filmspur bietet. Akustisch sieht man den hohen Ausschlag beim typischen Klappenschlag, dessen Tonspitzen könnt ihr als akustische Orientierung nutzen. Legt diese übereinander und ihr erhaltet einen synchronen Ton. Noch genauer wäre es die Tonspur des Videomaterials, mit dem eurer Tonaufnahme zu synchronisieren. Die beiden akustischen Spitzen kann man einfach übereinander legen um eine noch genauere Synchronisierung zu erhalten.

Tipp:

Wer keine Filmklappe bei sich hat, kann alternativ auch einfach in die Hände klatschen. Dies erfüllt den gleichen Zweck wie die Filmklappe.

4. Studio Mikrofon

Es ist gar keine Seltenheit, dass es während der Postproduktion zur Nachvertonung kommt.

Je nach Projektart, kann es sogar sein, dass die Nachvertonung eine große Relevanz ausmacht – stellt euch vor ihr wollt zum Beispiel ein Tutorial direkt am Rechner vornehmen. Da ist es stehts hilfreich an eurem Arbeitsplatze selbst ein Mikro zu besitzen, welches direkt mit eurem Rechner verbunden ist. Diese Möglichkeit bietet euch ein großes Zeitersparnis. 

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